PV: China betreibt Solardumping – kein fairer Wettbewerb auf dem Weltmarkt
China betreibt Solardumping
Aus diesem Grund möchte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) ein Antidumping-Verfahren gegen China wegen der staatlichen Subventionierung von Solarfirmen prüfen. Es müsse einen fairen Wettbewerb auf dem Weltmarkt bei der Produktion von Solarpanelen geben, erklärte Altmaier in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Um dies zu erreichen, werde auch ein Verfahren gegen China geprüft. Mit einem solchen Antrag war zuletzt die US-Tochter des Bonner Solarkonzerns SolarWorld in den Vereinigten Staaten vorgegangen. Dort wurden Anti-Dumping- sowie Anti-Subventionszölle auf chinesische Solarprodukte eingeführt. SolarWorld sieht in den staatlichen Subventionen für die chinesischen Konkurrenten eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung auf dem globalen Photovoltaik-Markt.
Chinesische Solarfirmen schreiben hohe Verluste – Staat unterstützt
Die Solaranlagen-Hersteller aus China schreiben tiefrote Zahlen. So hat im ersten Quartal 2012 LDK Solar bei einem Umsatz von rund 200 Mio. US-Dollar einen Nettoverlust in Höhe von 185 Mio. US-Dollar eingefahren. Bei Suntech Power wurden in den ersten drei Monaten des Jahres Umsätze in Höhe von etwa 410 Mio. US-Dollar verbucht, der Nettoverlust lag bei 133 Mio. US-Dollar. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für Trina Solar (Umsatz: rd. 350 Mio. US-Dollar, Nettoverlust: rd. 30 Mio. US-Dollar) und JA Solar (Umsatz: rd. 254 Mio. US-Dollar, Nettoverlust: rd. 40 Mio. US-Dollar). Die Abhängigkeit der chinesischen Firmen vom Export ist extrem hoch. Erst unter dem Eindruck der Marktbegrenzungen in Europa entwickelt China auch den eigenen Heimat-Solarmarkt, weitgehend aber nur für chinesische Solarfirmen.
Solarindustrie als strategisches Zukunftsfeld für China – Überlebens-Firmenliste kursiert
China hat die Solarenergie zu einem strategisch wichtigen Industriefeld auserkoren. Ziel ist es, dass chinesische Solar-Unternehmen eine führende Rolle auf dem Weltmarkt einnehmen. Medienberichten zufolge hat der chinesische Staat die Parole ausgegeben, dass jeder große Solarhersteller eine Kapazität von 5 GW haben soll. Des Weiteren soll es eine Liste von Unternehmen geben, die bei einer Konsolidierung der Branche nicht Pleite gehen dürfen. So können Suntech und Co. trotz der roten Zahlen ihre Niedrigpreis-Politik fortsetzen, werden sie doch im Ernstfall durch finanzielle Hilfen von öffentlicher Seite überleben. SolarWorld wirft der chinesischen Regierung insbesondere vor, die heimische Solarindustrie mit günstigen Krediten zu versorgen. Auch die Übernahme von Schulden von staatlichen Stellen ist bekannt. So will beispielsweise die Stadt Xinyu einen Teil der Schulden des Solarwafer-Produzenten LDK Solar übernehmen, nachdem das Unternehmen die Weiterführung des Betriebs in Frage gestellt hatte.
Antidumping-Verfahren: Kontroverse Diskussion
Die Diskussion um Strafzölle in der EU wird allerdings in der Solarbranche kontrovers geführt. Gegen derartige Maßnahmen hatten sich bereits der Silizium-Hersteller Wacker und der PV-Projektierer Phoenix Solar ausgesprochen. Wacker beliefert u.a. chinesische PV-Hersteller und Phoenix Solar kann von günstigen Modulpreisen chinesischer Anbieter profitieren.
Quelle: IWR-Pressedienst – Energienewsletter 29/2012
Weitere Beiträge zu diesem Thema: www.zeit.de, www.handelsblatt.com
Weitere News und Infos zum Thema Subventionierung in der Solarbranche finden Sie mit diesem Link: iwr-pressedienst