Prof. Dr. Schrimpff gewinnt beim Solarpreis 2012
Der ehemalige Leiter der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen Prof. Dr. Ernst Schrimpff, wurde beim deutschen Solarpreis mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Der Professor aus Freising engagierte sich jahrzehntelang für die Markteinführung Erneuerbarer Energien. Er gilt als der Pionier der kostendeckenden Vergütung von Strom aus Photovoltaik, das zuerst in Freising beschlossen, später in vielen bayerischen Kommunen umgesetzt und schließlich zum Erneuerbare-Energien-Gesetz führte. Weltweit haben sich 60 Länder dieses Grundprinzip zum Vorbild gemacht.
Den Artikel „Der Vollversorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien in Bayern bis 2020 möglich“ von Prof. Dr. Ernst Schrimpff finden Sie auf unserer Seite Erneuerbare Energien – Zahlen, Daten, Fakten!
Unterstützt von Prof. Schrimpff entstanden in Bayern mehr als 120 Solarinitiativen, die engagiert und geschlossen die Energiewende vorantreiben. Er legt immer großen Wert auf Kooperation und Zusammenarbeit. „Gemeinsam“ ist auch sein Grundprinzip für die verschiedenen dezentralen Energiequellen. Prof. Schrimpff setzte sich neben der Photovoltaik intensiv für Pflanzenöl-BHKWs und zuletzt vor allem für die Windkraft im Binnenland ein.
Eurosolar zeichnet vier weitere Preisträger aus
- In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ ging der Preis in diesem Jahr an den Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, der die Energieautarkie im Jahr 2050 anstrebt. Ein wichtiger Meilenstein ist die Entwicklung der regionalen Strommarke „Unser Landstrom“, der Haushalte und Unternehmen mit nachhaltigem, CO2-neutralem und vor Ort erzeugtem Strom versorgt.
- Belectric Solarkraftwerke im bayerischen Kolitzheim erhielt in der Kategorie „Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ den Solarpreis. Die Firma entwickelt bestehende Kraftwerkstechnik weiter, um die netzstabilisierenden Potenziale von Solarkraftwerken zu nutzen. Die nachhaltige Netzstabilisierung erfolgt über eine dynamische Blindleistungsregelung, mit deren Hilfe die Netzspannung reguliert werden kann. Dies ist ein Baustein für die Systemstabilität eines Netzes, welches durch regenerative Energien geprägt ist.
- Teckwerke Bürgerenergie wurde in der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ geehrt. Die Initiative für eine kommunale Energieversorgung mit Bürgerbeteiligung gründete sich in Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg. Dazu haben die Teckwerke ein Konzept für einen gemeinsamen Netzrückkauf durch Kommunen und Bürger. Durch Bürgerbeteiligung soll die Energielandschaft transparenter und die Identifikation mit der lokalen Energieinfrastruktur gestärkt werden.
- In „Solares Bauen und Stadtentwicklung“ wurden Werner Sobek Stuttgart sowie die Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen ausgezeichnet. Prof. Dr. Dr. Werner Sobek erhielt den Solarpreis für die Entwicklung des „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ – einem Wohnhaus, das nicht nur die gesamte für den Betrieb und die Nutzung notwendige Energie selbst erzeugt, sondern das zusätzlich auch den jährlichen Energiebedarf von zwei Elektroautos und einem Elektrofahrrad deckt.
Die Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen hat in Hamburg 113 Wohnungen in zwölf Reihenhauszeilen energetisch saniert. Die Siedlung steht exemplarisch für das Gesamtkonzept zur Modernisierung des Wohnungsbestandes. Mehr als 80 Prozent ihrer Gebäude hat die Genossenschaft im Hamburger Bezirk Wandsbek bereits energetisch optimiert. 2015 soll das für den gesamten Bestand erreicht sein.
Deutscher Solarpreis
Seit 1994 verleiht die Europäische Vereinigung für erneuerbare Energien (Eurosolar) jedes Jahr den Solarpreis. Ausgezeichnet werden herausragende, innovative Projekte und Initiativen von Anwendungen erneuerbarer Energien. Eurosolar will mit dieser Preisverleihung darauf aufmerksam machen, welchen hohen und zunehmend wachsenden Stellenwert die Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse hat.
Quelle: BINE Informationsdienst, ABSI