Photovoltaik
Mit Hilfe der Sonne können Sie selbst zum Stromerzeuger werden. Das ist wirtschaftlich attraktiv, vor allem wenn ein passender Stromspeicher gleich mit angeschafft wird. Dennoch ist etwa zehnmal so viel Photovoltaik wie bisher nötig: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme hat berechnet, dass hierzulande bis zu 500 Gigawatt installierte Photovoltaikleistung gebraucht werden, um einen hohen Anteil erneuerbarer Energien im Energiesystem zu erreichen. Nur so können die Klimaziele erreicht werden.
… aber auf vielen Dächern sind doch schon diese Solarmodule?!
Das stimmt. Mit 18 Prozent Solarstrom (vom Gesamtverbrauch) ist beispielsweise die Gemeinde Seefeld im Vergleich sogar ganz vorne dabei. Dennoch ermuntert der erste Bürgermeister in einem Brief (pdf) seine Bürger, mehr Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dächern zu installieren. Warum? Erst 13 Prozent der potentiellen Dachflächen sind genutzt. Da ist riesiges Potential – bis zu 70 Prozent des gesamten Strombedarfes der Ortschaft könnte durch PV gedeckt werden. Die Gemeinde fördert die privaten Käufer. – Eine Blaupause für die anderen Gemeinden im Landkreis?
Der Energiewendeverein setzt sich dafür ein, machen Sie mit!
Antworten zur Photovoltaik
Für wen eignet sich eine Photovoltaik-Anlage? Was müssen Sie bei der Planung und Installation beachten? Was gilt es für eine optimale Förderung zu beachten?
Antworten finden Sie bei CO2online. Und mit diesem praktischen PV-Rechner von Stiftung Warentest können Sie gleich die Rendite Ihrer Solaranlage berechnen.
Regionale Fachleute gesucht?
Hier finden Sie Fachfirmen für Photovoltaik im Landkreis Starnberg. Sie informieren über Voraussetzungen, Förderangebote und mehr.
Was ist Photovoltaik (PV)?
Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Strahlungsenergie, vornehmlich Sonnenenergie, in elektrische Energie. Seit 1958 ist sie zur Energieversorgung der meisten Raumflugkörper im Einsatz. Inzwischen wird sie auch auf der Erde zur Stromerzeugung eingesetzt und findet Anwendung auf Dachflächen, bei Parkscheinautomaten, in Taschenrechnern, an Schallschutzwänden oder auf Freiflächen. Der Name setzt sich aus den Bestandteilen Photos – das griechische Wort für Licht – und Volta – nach Alessandro Volta, einem Pionier der Elektrotechnik, – zusammen. Die Photovoltaik gilt als Teilbereich der Solartechnik.
Kompaktwissen Photovoltaik
PV auf dem Dach kombiniert mit Eigenstromnutzung und evt. einem Batteriespeicher ist die beste Vorbeugung gegen steigende Strompreise.
Die Gestehungskosten betragen ca 10-12 ct/kWh Strom. Zum Vergleich: Der Haushaltsstrom liegt bei etwa 29 ct/kWh. Durch Photovoltaik können Sie im Vergleich zu Netzstrom bis zu zwei Drittel der Kosten sparen.
Mit einem„Balkonkraftwerk“ können auch Mieter eigenen Strom erzeugen und nutzen.
Für sogenannte Mieterstrommodelle gibt es inzwischen erprobte Praxisbeispiele.
Der Anlagenpreis liegt pro kWp (Kilowatt-peak, also Höchstleistung) bei ca. 1.400-2.000 Euro. Für ein kWp werden etwa 7 m² Dachfläche benötigt.
Der Stromertrag liegt bei 900 – 1.100 kWh pro installiertem kWp und Jahr. Ziel sollte sein, eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote zu erzielen.
Ihr Dach muss für eine Solaranlage nicht zwingend nach Süden ausgerichtet sein. Mit einem Ost-West Dach punkten Sie beim Eigenverbrauch.
So günstig kann Solarstrom hergestellt werden
In einer Studie zu Stromgestehungskosten vergleicht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme die Stromgestehungskosten der erneuerbaren Energietechnologien PV, Wind und Biogas an Standorten in Deutschland sowie konventionelle Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, GuD und Gasturbinen).
Die Studie räumt mit dem weit verbreiteten Vorurteil auf: Erneuerbare Energien sind teuer. Wie man sieht, können sie selbst mit den Gestehungskosten der günstigsten fossilen mithalten, sind jedoch weitaus sauberer. Wenn zukünftig der Emissionshandel funktioniert und die Verschmutzungen annähernd real eingepreist werden, wird Kohlestrom unweigerlich teurer. Daher gibt es keine wirtschaftlichen Gründe, den Zubau der Erneuerbaren zu bremsen.
Die Grafik unten zeigt die Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland im Jahr 2018. Der Wert unter der Technologie bezieht sich bei PV auf die solare Einstrahlung (GHI) in kWh/(m²a), bei den anderen Technologien gibt sie die Volllaststundenanzahl der Anlage pro Jahr an. Spezifische Investitionen sind mit einem minimalen und einem maximalen Wert je Technologie berücksichtigt.
Eine Photovoltaik-Anlage bindet so viel CO2 wie ein Wald
Jede mit Photovoltaik erzeugte Kilowattstunde vermeidet in Deutschland derzeit 627 g CO2-Emissionen. Wer also zum Beispiel auf einem Einfamilienhaus eine Anlage mit 16 kWp betreibt, spart rund 10 Tonnen CO2 pro Jahr. Zur Veranschaulichung: 800 Buchen würden etwa dieselbe Menge des Treibhausgases binden, so das Solar Cluster Baden-Württemberg. Ein Solarpark mit einer Leistung von 10 MWp würde demnach wie eine halbe Million Buchen wirken. Das ist ein Wald so groß wie rund 6500 Fußballfelder!
Natürlich braucht es für wirkungsvollen Klimaschutz beides: Mehr Bäume zur CO2-Speicherung und mehr PV-Anlagen zur CO2-Vermeidung.