Agri-PV, auch Agrar-PV, Agro-PV oder Agrophotovoltaik
Zahlreiche Pflanzen wie Kartoffeln, Hopfen oder Salat gedeihen unter Photovoltaikanlagen sogar besser als an der prallen Sonne, andere Kulturen wie Gerste, Raps oder Kohl lassen sich von der mäßigen Beschattung kaum beeinflussen. Andere Pflanzen brachten in Deutschland auf den treffenden Flächen unter dem PV-Modulen Ernteeinbußen von bis zu 20 %.
Ein anderer Ansatz ist die senkrechte Aufstellung von bifazialen Modulen: Sie können das Sonnenlicht von beiden Seiten in elektrische Energie umwandeln, sodass von beiden Seiten zusammen auch bei senkrechter Aufstellung gute bis sehr gute Energieerträge erreicht werden können. Bei solchen Anlagen wird die Bodenfläche nicht überbaut, sondern kann zwischen den senkrecht stehenden Modulreihen zu ca. 90 % weiter genutzt werden Eine Abwandlung des Konzepts ist der 2019 eingeführte bifaziale Solarzaun. Hierbei wird die Höhe auf ein Modul reduziert und ein Abstand zum Boden mit einem Gitter geschlossen. Der Solarzaun kann in der Landwirtschaft als Begrenzung für Hühnerauslaufe oder Weiden genutzt werden. Dabei bietet der Solarzaun z. B. Hühnern sowohl Schutz vor Raubtieren als auch vor zu viel Sonneneinstrahlung. Der Solarzaun wird auch von Privatpersonen zur Einfriedung von Grundstücken genutzt.
In Deutschland gibt es aktuell (2018) einige Hindernisse, z. B. keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), eine notwendige Umwidmung entsprechender landwirtschaftlicher Flächen zu Gewerbegebieten oder der Entfall der EU-Agrarbeihilfe.
Die Stromgestehungskosten für Agri-PV liegen (Stand 2020) zwischen 7 und 12 Eurocent pro kWh.
Quelle: Wikipedia
Anbei finden Sie einen Leitfaden von Fraunhofer ISE:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/APV-Leitfaden.pdf
Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Straubing hat einen neuen Statusbericht zum Thema Agrar-PV veröffentlicht: TFZ-Bericht 73: Agri-Photovoltaik – Stand und offene Fragen, Stand März 2021 (bayern.de)