Klimaschutz beginnt am Esstisch
Wer Erzeugnisse aus der Region kauft, fördert kurze Transportwege und verursacht somit weniger Lärm, CO2-Emissionen und Schadstoffe. Außerdem unterstützt man damit oft kleinere Anbieter aus dem Landkreis Starnberg, erhält Frisches und weiß, woher sein Essen stammt. Auch wer keine Lebensmittel wegwirft, hilft dem Klima: Kein Lebensmittelmüll in der EU hieße pro Jahr, etwa den CO2-Ausstoß der Niederlande einzusparen! Und mit vorwiegend pflanzlicher Nahrung kann jeder tagtäglich seinen persönlichen CO2-Fußabdruck nochmal verkleinern.
Bio und fair im Fünfseenland
53 Ökolandwirte, die Genossenschaft Starnberger-Land, zwei Brauereien, eine Molkerei und viele andere bieten Lebensmittel aus dem Landkreis Starnberg. Außerdem gibt es viele Hof- und Bioläden, Wochen- und Bauernmärkte sowie neun Sonnenäcker zum selber Gärtnern. Viele Supermärkte verkaufen mittlerweile Regionalmarken oder Bio-Produkte. Der Landkreis Starnberg sowie einige Schulen und Gemeinden sind seit 2019 fairtrade-zertifiziert.
Wo lagere ich die Milch und wo das Obst?
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Schon gewusst?
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Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch verursacht im Schnitt rund 15 Kilogramm Treibhausgas-Emissionen. Bei Obst oder Gemüse sind es laut Umweltbundesamt UBA weniger als ein Kilogramm.
minus 2t Co2
Wer vegan lebt, reduziert seine Jahres-CO2-Bilanz laut Forscher der Uni Oxford um zwei Tonnen. Das entspricht, je nach Berechnungsgrundlage, circa acht Economy-Class-Flügen zwischen London und Berlin.
300 kg
… gut genießbare Nahrungsmittel landen pro Sekunde in Deutschland im Müll. Das sind in Summe rund 12 Mio. Tonnen pro Jahr! 40 Prozent davon gehen auf das Konto der Endverbraucher.
300 Euro
… in die Tonne: Pro Jahr wirft jeder deutsche Privathaushalt im Schnitt 55 kg Lebensmittel weg, das entspricht einem Gegenwert von etwa 300 Euro.
Sind Veganer Klimaschützer?
Was ihre Ernährung betrifft, ja. Denn die Herstellung von Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Milchprodukten oder Eiern verursacht enorme Emissionen. Joseph Poore von der Universität Oxford berechnete: Ein Deutscher produziere durchschnittlich pro Jahr elf Tonnen Treibhausgase, ein Veganer zwei Tonnen weniger, bei ansonsten gleichbleibendem Lebensstil. „Eine vegane Ernährung ist der wahrscheinlich größte Hebel, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern„, so der Ökologe im Spiegel-Interview. Das bringe viel mehr als zum Beispiel ein Elektroauto zu kaufen.
Auch aus gesundheitlichen Gründen macht es Sinn, auf pflanzliche Nahrung zu setzen. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollten wir pro Woche maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch oder Wurstwaren verzehren.
Wie wirkt sich vegane Ernährung auf unsere CO2-Bilanz aus? Die Joseph Poores Studie hat das untersucht. Argumente Pro und Contra Veganismus liefert die Albert-Schweizer-Stiftung.
Bio-Lebensmittel
Durch den Kauf von biologisch hergestellten Nahrungsmittel meiden Sie synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel und fördern so die Artenvielfalt. Auch gentechnisch Verändertes kommt bei „Bio“ kaum in die Tüte. Nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert, dass „bis 2025 mindestens 20 und bis 2030 mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern ökologisch bewirtschaftet werden“. 2018 waren es (laut Landwirtschaftsamt Weilheim) knapp 2500 Hektar, also knapp 18 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche im Landkreis Starnberg. Wer saisonale Lebensmittel bevorzugt, Einweg-Verpackungen meidet oder selbst Obst und Gemüse zieht, trägt ebenfalls zum Klimaschutz bei.
Fair Trade
Produkte aus fairem Handel fördern hingegen vor allem die globale Gerechtigkeit. Deren Produzenten erhalten einen fairen Lohn und können unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten. Kennen Sie die in Tutzing gegründete Initiative Plant for the Planet? Sie begrünt unseren Planeten und vermarktet fair produzierte Schokolade. Händler und Hersteller verzichten auf ihren Gewinn; Stattdessen werden Bäume gepflanzt, die CO2 aus der Luft ziehen und binden. Auch ein Herrschinger setzt auf fairtrade-Schokolade.
Mehr Infos und Projekte rund um Fairtrade erhalten Sie hier. Dazu eine Bestenliste für Bio- und Fairtrade-Kaffee.
Welches Siegel?
Der NDR informiert, woran Sie seriöse Bio-Siegel erkennen und informiert dabei auch über die (strengeren) Öko-Labels der Anbauverbände Bioland, demeter oder Naturland.
Mehr zu Ernährung und Klimaschutz
Energiewende-Autorin Martina Swandulla geht in ihrem Artikel der Lebensmittelverschwendung auf den Grund und nennt viele interessante Tipps und Links zum Thema.
Das Umweltbundesamt zählt Mehrwertsteuer-Erleichterungen für Tierprodukte zu den „umweltschädlichen steuerlichen Subventionen“ und beziffert sie auf 5,2 Milliarden Euro!
Filmtipps zum Thema Ernährung
„Taste the Waste”
Der Kinofilm von Valentin Thurn zeigt die globale Foodwaste-Problematik in starken Bildern.
„Hope for All”
In ihrem preisgekrönten Film bricht Nina Messinger eine Lanze für pflanzliche Ernährung. Ihre Message: Wenn wir unser Essverhalten ändern, können wir unsere Gesundheit UND unseren Planeten wieder ins Gleichgewicht bringen.