Die Lüge vom teuren Ökostrom
Monitorsendung deckt auf, warum die Stromrechnung wirklich so hoch ist
Am 21. Oktober strahlte die ARD im Rahmen des Politmagazins Monitor einen Beitrag aus mit dem Titel „Die Lüge vom teuren Ökostrom“. Monitor lässt in diesem Beitrag nicht nur Befürworter von Photovoltaik zu Wort kommen, sondern auch den Leiter einer RWI-Studie (Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung), die Photovoltaik als ineffizienten Kostentreiber betrachtet und behauptet, dass Photovoltaik keinen wesentlichen Beitrag zur Energieerzeugung und zum Klimaschutz beitragen könne. Allerdings zeigt Monitor auf, warum das Erfolgsmodell Solarenergie von den großen Energiekonzernen bekämpft wird und warum Wirtschaftsexperten, wie Prof. Claudia Kemfert einer solchen Argumentation nichts abgewinnen können. Tatsache ist nämlich, dass Photovoltaik bei schönem Wetter um die Mittagszeit bereits so viel Strom wie acht Kernkraftwerke erzeugt. Die großen Energiekonzerne bleiben derweil auf ihrem konventionell erzeugten Strom sitzen. Professor Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, dazu in Monitor: „Ökostrom ist so erfolgreich, dass er in der Tat den vier großen Energiekonzernen wehtut. Denn kleinere und mittelständische Anbieter sind in erster Linie diejenigen, die Ökostrom produzieren. Ökostrom senkt den Börsenpreis und stärkt damit auch den Wettbewerb. Und insofern haben die großen vier Energiekonzerne weniger Möglichkeit, ihren Strom preissteigernd zu verkaufen.“
An der Leipziger Strombörse wird der Börsenpreis für Strom anhand von Angebot und Nachfrage Stunde für Stunde neu festgelegt. Dieser Preis bestimmt die Gewinne für die Stromversorger: Je mehr Strom gebraucht wird, desto teurer wird er. Aber: Das zusätzliche Angebot von Ökostrom sorgt für ein hohes Stromangebot und senkt daher zugleich die Nachfrage nach Kohle-und Atomstrom und damit den Börsenpreis. Wie groß der Preis senkende Effekt von Ökostrom ist, hat die Bundesregierung schon vor zwei Jahren berechnen lassen. Ergebnis für das Jahr 2005: zwei bis drei Milliarden, 2006: drei bis fünf Milliarden. Auch aktuelle Berechnungen, wie z.B. das Gutachten von Dipl. Ing. Gunnar Harms bestätigen, dass der günstigere Beschaffungspreis für Strom nicht an die Kunden weitergegeben wird. Ökostrom verteuert nicht den Strom, sondern spart Milliarden – von den gesamtwirtschaftlichen Effekten ganz zu schweigen.
In einer korrekten Berechnung müsste man also die Förderkosten für den Ökostrom von den Einsparungen abziehen.
Dieser Effekt wird aber in den Berechnungen des RWI einfach ignoriert und stattdessen von einem Worst-Case-Szenario für die künftige Kostenentwicklung von Ökostrom ausgegangen. Würde dagegen realistisch gerechnet, blieben von der Fördersumme von über 64 Milliarden noch jährlich 1,82 Milliarden übrig bzw. knapp 55 Milliarden in 30 Jahren. Verglichen mit den seit Jahrzehnten bezahlten direkten und indirekten Subventionen für Atomstrom sind das mehr als akzeptable Investitionen in eine saubere, umweltfreundliche, nachaltige und vor allem sehr risikoarme Energieversorgung.
Die Einspeisung von Ökostrom führt – so das Fazit – zu einem erheblichen Preisvorteil für die Stromverkäufer, aber dieser Vorteil landete nicht beim Kunden, sondern in den Gewinnmargen der Stromkonzerne. Durch diese großen Gewinnpolster könnten die Kosten für die Ökoumlage nach Ansicht von Experten sogar über eine ganze Zeit vollständig aufgefangen und müssten gar nicht erst an die Kunden weitergegeben werden. Die Preissteigerungen im Namen des Ökostroms sind also zum jetzigen Zeitpunkt ganz und gar nicht gerechtfertigt.
Verfasser: Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
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